Boardroom Geopolitics

Boardroom Geopolitics ist ein Fachblog für Unternehmenslenker, Entscheider und Führungskräfte in der Wirtschaft, die geopolitische Entwicklungen nicht nur verstehen, sondern in unternehmerisches Handeln übersetzen wollen. Er ist für alle, die begreifen wollen, wie geopolitische Entwicklungen ihr Geschäftsmodell, ihre Lieferketten, Investitionsentscheidungen und ihr Risikomanagement beeinflussen.

Globale Krisen, geopolitische Spannungen, wirtschaftliche Verwerfungen: Für Führungskräfte in Unternehmen ist die Welt komplexer, unberechenbarer und riskanter geworden. Wer in dieser Zeitenwende Verantwortung trägt, braucht mehr als klassische Strategie. Er braucht geopolitische Urteilskraft und kommunikative Souveränität. Geopolitische Führung und Kommunikation gehört heute zu den Kernkompetenzen des Topmanagements.

Der Blog will Entscheidern helfen, geopolitische Risiken strategisch zu deuten, unternehmerisch zu adressieren und gegenüber Stakeholdern klar zu kommunizieren. Er ist praxisnah, lösungsorientiert und intellektuell sauber. Keine Thinktank-Floskeln, sondern echte Relevanz.

Der Blog erscheint wöchentlich jeweils Donnerstags, auch unter https://boardroomgeopolitics.de/

Disclaimer

Die auf dieser Plattform veröffentlichten Blogbeiträge stammen zum Teil von externen Autorinnen und Autoren.

Die darin geäußerten Ansichten, Meinungen und Bewertungen spiegeln ausschließlich die persönliche Sichtweise der jeweiligen Verfasser wider und stellen keine Position oder Meinung der LMBG GmbH dar.

Die Inhalte werden mit Einverständnis der Autorinnen und Autoren auf unserer Plattform publiziert.

Die LMBG GmbH übernimmt keine Gewähr für Vollständigkeit, Richtigkeit oder Aktualität der veröffentlichten Beiträge und haftet insbesondere nicht für Schäden, die aus der Nutzung oder dem Vertrauen auf die bereitgestellten Inhalte entstehen.

Für den Inhalt der einzelnen Beiträge sind ausschließlich die jeweiligen Autorinnen und Autoren verantwortlich.

img

Kann die Rüstungsindustrie für die deutsche Industrie ein Rettungsanker sein?

Mit dem Sondervermögen von 500 Milliarden Euro bis 2036 fließen enorme Mittel in Infrastruktur und Verteidigung. Viele Unternehmen wittern Chancen. Gerade weil traditionelle Branchen wie Auto oder Maschinenbau schwächeln. Synergien gibt es durchaus: vom Umstieg auf serielle Fertigung bis zu Dual-Use-Technologien wie Drohnen. Doch der Einstieg ist kein Selbstläufer. Langwierige Sicherheitsüberprüfungen, abgeschlossene Branchennetzwerke und die politisch wie gesellschaftlich sensible Dimension sind Hürden, die vor allem Mittelständler schwer stemmen können. Fazit: Kein schneller Rettungsanker, sondern ein langfristiges Spielfeld. Wer sich auf Rüstung einlässt, muss Geduld, Substanz und eine gewisse „militärische DNA“ mitbringen. Zu diesem Ergebnis kommt Boris van Thiel in seinem heutigen Beitrag in unserem gemeinsamen Fachblog „Boardroom Geopolitics“ nach dem Besuch der 58. sicherheitspolitischen Informationstagung der Clausewitz-Gesellschaft in der vergangenen Woche in Hamburg.

Zum Inhalt
img

Was sollte ein Unternehmen tun, wenn sein Handelspartner wegen geopolitischer Verwerfungen ausfällt?

Die Schweiz erlebt gerade den Ernstfall: Seit dem 7. August 2025 gelten in den USA Strafzölle von 39 Prozent auf Schweizer Exporte. Ein Schock für Pharma, Maschinenbau und Uhrenindustrie. Während Politik und Verbände noch diskutieren, bleibt den Unternehmen keine Zeit. Boris van Thiel zeigt heute in unserem Fachblog „Boardroom Geopolitics“: Resilienz ist keine Theorie, sondern Pflichtprogramm. Wer vorbereitet sein will, braucht Szenarien, Maßnahmenpläne und klare Verantwortlichkeiten. Und das über Einkauf, Produktion und Vertrieb hinweg. Für deutsche Unternehmen heißt das: neue Konkurrenz im Binnenmarkt, mehr Schweizer Investitionen in der EU und womöglich in den USA. Abwarten ist keine Option. Der homo resiliens löst den homo oeconomicus ab: Vorsorge vor reiner Gewinnmaximierung.

Zum Inhalt
img

Warum sollten sich gerade Personalchefs jetzt mit Geopolitik beschäftigen?

Die heranbrechende Ära der Geopolitik bedeutet auch für Personalschefs und ihre HR-Abteilungen eine neue Rolle: Sie müssen nicht nur Relocation-Pläne umsetzen oder psychologische Unterstützung organisieren. Sie müssen jetzt Führungskräfte befähigen, geopolitische Dynamiken in ihre Entscheidungen einzubeziehen. Geopolitische Kompetenz wird damit zur Führungsressource. Sie ist vergleichbar mit Finanz- oder Technologie-Know-how. HR wird zur Schaltstelle für Geopolitical Training and Development. Die Personalabteilung trägt in der Zeitenwende zu einer neuen Geopolitik entscheidend dazu bei, Unternehmen resilienter, entscheidungsstärker und zukunftsfähig er zu machen. Mehr dazu in meinem heutigen Beitrag in „Boardroom Geopolitics“, dem Fachblog für unternehmensfokussierte Geopolitik: https://lnkd.in/eshgta2s

Zum Inhalt
img

Warum sind russische Wegwerf-Agenten gefährliche Akteure für deutsche Unternehmen?

Spionage gibt es, seit Menschen Handel treiben und Staaten Macht ausüben. Doch im Zeitalter neuer Geopolitik hat sich die Logik verändert. Russland setzt heute zunehmend auf sogenannte Wegwerf-Agenten: kurzfristig eingesetzte, leicht austauschbare Akteure, die schnell maximale Wirkung entfalten sollen. Sei es beim Abgreifen von Technologien, beim Unterlaufen von Sanktionen oder beim Schüren interner Konflikte. Gerade deutsche Unternehmen sind ein lohnendes Ziel: technologisch stark, verlässlich in ihren Lieferketten und geprägt von einem Mittelstand, der Weltgeltung genießt. Die Gefahr wächst, dass solche Agenten über Social Media, Praktika oder Lieferketten in sensible Bereiche eindringen. Bis bis hin zu sicherheitsrelevanten Sektoren wie Energie, Verteidigung oder IT-Infrastruktur.

Zum Inhalt
img

Sind Unternehmen ohne Resilienz zum Scheitern verurteilt?

Die Zeiten, in denen Effizienz das oberste Ziel war, sind vorbei. In einer multipolaren Weltordnung, geprägt von Handelskriegen, Sanktionen und disruptiven Krisen, reicht Prozessoptimierung allein nicht mehr aus. Unternehmen müssen Resilienz systematisch aufbauen: von der Lieferkette bis zum Personal. Spannend ist der Fokus auf Human Resources: Wenn Krisen Personal kurzfristig ausfallen lassen und gleichzeitig die Babyboomer in Rente gehen, wird Arbeitskraft zur kritischsten Ressource überhaupt. Das Fazit ist klar: Effizienz ist wichtig, doch ohne Resilienz ist jedes Geschäftsmodell langfristig gefährdet.

Zum Inhalt
img

Sind die USA ein Totalausfall?

Die geopolitische Stabilität der USA war lange Garant für Wohlstand, Sicherheit und offene Märkte. Sie gerät ganz schön ins Wanken. Für Europa bedeutet das: Abhängigkeiten in Technologie, Sicherheit und Märkten werden zur strategischen Herausforderung. Lieferketten, Investitionen und Partnerschaften müssen neu bewertet werden.

Zum Inhalt
img

Warum ist geopolitische Naivität für Unternehmen gefährlich?

Geopolitik ist längst kein Nischenthema mehr. Es geht nicht nur um Grenzen, Sanktionen oder Handelsströme. Es geht um Narrative. Wer sie versteht, kann gestalten. Wer sie ignoriert, wird benutzt. Das ist geopolitische Naivität. Ein unbedachter Halbsatz im Interview kann ein Unternehmen plötzlich zum „Spielball eines Autokraten“ machen. Reputation, über Jahre aufgebaut, kann in Sekunden verpuffen. Das Problem: Viele Boards sehen Narrative noch nicht als das, was sie sind: unsichtbare Schlachtfelder der Deutungsmacht. Führungsgremien müssen lernen, geopolitische Narrative zu lesen wie eine zweite Sprache. Das ist keine Kür, sondern Pflicht. Alles andere ist gefährlich. Geopolitisch gefährlich.

Zum Inhalt
img

Warum ist Kooperation eines der wichtigsten Resilienzprinzipien?

Timo Gerrit, CEO der Agora Strategy Group, hat es diese Woche in einem LinkedIn treffend formuliert: "Kooperation wird zum Resilienzprinzip. Niemand kann sich alleine verteidigen - oder Staaten noch Unternehmen." In Zeiten des hybriden Krieges, in dem wir längst leben wird die Kooperationsfähigkeit vielleicht zum wichtigsten Prinzip unternehmerischer Resilienz überhaupt.

Zum Inhalt
img

Wie wird man eigentlich resilient?

Resilienz ist keine Checkliste. Sie ist eine Haltung. Darauf weist Boris van Thiel in seinem heutigen Beitrag unseres gemeinsamen Fachblogs „Boardroom Geopolitics“ hin. Resilienz ist derzeit in aller Munde: ob als Lieferketten-, als IT- oder als Unternehmensresilienz. Aber kaum jemand beantwortet die entscheidende Frage: Wie wird man eigentlich resilient? Boris van Thiel macht deutlich: Resilienz entsteht nicht durch Verordnungen, Richtlinien oder ISO-Zertifikate. Sie entsteht durch Haltung, Übung und Vigilanz, also die Fähigkeit, Risiken früh zu erkennen, bevor sie zur Krise werden. Doch sie scheitert oft an Entscheidungsangst, fehlender Priorisierung und mangelhafter Informationslage im Ernstfall. Resiliente Organisationen sind keine, die jede Krise vermeiden, sondern solche, die sie besser überstehen.

Zum Inhalt
img

Was ist die geopolitische Kommunikationstriage?

In geopolitischen Krisen zählen jede Sekunde und jedes Wort. Kommunikationstriage ist das strategische Prinzip, mit dem sich kommunikative Überforderung in hochdynamischen Lagen beherrschen lässt. Kommunikationstriage überträgt die medizinische Logik der Triage, also die Priorisierung nach Dringlichkeit und Überlebenschancen, auf die Unternehmenskommunikation. Rote Kommunikation ist lebenswichtig und muss sofort erfolgen. Gelbe Kommunikation stabilisiert die Lage. Grüne Kommunikation kann warten oder bleibt bewusst ungesagt. Wenn Märkte kippen, Desinformation zirkuliert oder politische Narrative auf Unternehmen einwirken, entscheidet dieses Prinzip darüber, wer handlungsfähig bleibt und wer nicht. Kommunikationstriage ist kein theoretisches Konzept, sondern Überlebensprinzip in einer Welt, in der Zeit, Aufmerksamkeit und Glaubwürdigkeit zur knappsten Ressource werden.

Zum Inhalt
}